Gemeinsames Lernen

Jedes Kind ist besonders – anders ist normal

Die Bodelschwinghschule ist offen für jedes Kind. Kinder verschiedener Herkunft und Kinder mit unterschiedlichen Fähigkeiten und Talenten lernen hier sehr erfolgreich voneinander. Auch Kinder mit einem sonderpädagogischen Förderbedarf haben hier ihren Platz.
Ein Kind mit einem sonderpädagogischen Förderbedarf bleibt auch im Gemeinsamen Unterricht ein Kind mit einem sonderpädagogischen Förderbedarf! Dieser stellt fest, was ein Kind zusätzlich braucht um optimal gefördert zu werden. Der sonderpädagogische Förderbedarf beschreibt nicht die Wertigkeit eines Menschen, häufig bezieht er sich nur auf einen Teilaspekt. Unabhängig vom Förderbedarf gilt: Jedes Kind ist wertvoll!
Besonders Kinder, die zieldifferent lernen, lernen anderes, lernen langsamer usw. und dürfen dies auch! Der Gemeinsame Unterricht ist kein Ort der Gleichmacherei, der Negation eines Förderbedarfs. Es geht nicht darum, diesen zu verstecken. Im Gemeinsamen Unterricht lernen verschiedenste Kinder mit- und nebeneinander, entsprechend ihrer Möglichkeiten. Individuelle Lernprozesse finden gemeinsam statt.
Der Gemeinsame Unterricht ist ein Förderort neben anderen. Hier geht es um eine individuelle Entscheidung für einen einzelnen Menschen.
Jedes Kind erhält einen auf seine Fähigkeiten bezogenen Förderplan auf der Grundlage des Lehrplans der entsprechenden Förderschule. Der Förderplan beschreibt den Förderschwerpunkt / die Förderschwerpunkte und ggf. den Bildungsgang des Kindes und die daraus resultierenden Fördermaßnahmen. Er setzt Eckpfeiler für die Arbeit im Klassenraum. Dabei kann es sich konkret um die Arbeit in den verschiedenen Fächern handeln. Aber auch die verschiedenen Förderbereiche (Motorik, Sprache, Kognition, Soziabiliät und Emotionalität und Wahrnehmung) sind Teilbereiche des Förderplans.
Grundsätzlich wird jedes Kind mit jedem sonderpädagogischen Förderbedarf aufgenommen. Da die Anzahl der Anmeldungen die der freien Plätze in der Regel übersteigt, können nicht alle Kinder einen Platz finden. Aber es wird versucht, auch die Eltern, deren Kinder abgewiesen werden müssen, bei der Suche nach einem geeigneten Schulplatz zu beraten und zu begleiten, mögliche Alternativen werden aufgezeigt. Bei der Entscheidung, welches Kind die Bodelschwinghschule besuchen wird, spielen verschiedene Kriterien eine Rolle, zum Beispiel die Zusammensetzung der Klasse oder der Wohnort des Kindes.

Auch wenn das Ziel gleich ist, können sich die Wege dorthin unterscheiden. Ein zielgleich lernendes Kind mit einem sonderpädagogischen Förderbedarf kann zum Beispiel auch mit einem anderen Lehrwerk im Fach Mathematik arbeiten, wenn dieses seinen Bedürfnissen eher entgegen kommt.
Zieldifferent lernende Kinder, werden nach einem individuellen Förderplan auf der Grundlage der Richtlinien der Förderschule beschult. Dies kann verschieden umgesetzt werden:
Einige Beispiele:

  • Arbeit in der Kleingruppe: Hier sitzt zum Beispiel eine Lehrerin mit einer Kleingruppe zusammen und erarbeitet ein Thema. Dies kann im Gruppenraum, während einer Frontalarbeitsphase im Klassenraum oder auch am Schülertisch während offener Arbeitsformen durchgeführt werden.
  • individuelles Arbeiten: Das Kind ist mit seinem Pensum vertraut und arbeitet vertieft, übt ein besprochenes Thema im Übungsheft. Es lässt sich nicht ablenken und kann deshalb im Klassenraum an seinem Platz arbeiten, während sich andere Kinder an der Tafel mit einer Lehrerin ein neues Thema erschließen.
  • Arbeit im Klassenverband: Ein Thema wird projektartig so vorbereitet, dass alle Kinder auf ihrem individuellen Niveau daran arbeiten können. Hier können zum Beispiel geeignete Internetseiten, Sachbücher, Bilderbücher oder konkrete Materialien parallel eingesetzt werden. Die Kinder können auch gemeinsam in Gruppen arbeiten und sich gegenseitig unterstützen.

Die Bodelschwinghschule setzt ihre Ressourcen sinnvoll ein. Bei der Verteilung der Lehrerstunden gelten pragmatische, durchsetzbare und praktikable Grundsätze, die für das einzelne Kind mit sonderpädagogischem Förderbedarf, alle Kinder in der Klasse und die Lehrerinnen am sinnvollsten sind. So können auch zwei Grundschullehrerinnen gemeinsam zur gleichen Zeit in einer Klasse unterrichten, wenn zum Beispiel die Kapazitäten der zuständigen Sonderschullehrerin erschöpft sind und es nicht sinnvoll erscheint, eine weitere Sonderschullehrerin in dieser Klasse einzusetzen. Denn teilweise kann eine vertraute Grundschullehrerin für das Kind hilfreicher sein, als eine „fremde“ Sonderschullehrerin.

Ein Beispiel: – Fachunterricht Englisch – Die Klassenlehrerin ist neben der Fachlehrerin im Klassenraum. Sie arbeitet mit einem Kind mit dem Förderschwerpunkt „Lernen“. Das Kind erhält Bildkarten, denen die passenden Begriffe bereits zugeordnet sind. Die anderen Kinder finden die Begriffe aus einer Gruppe von Wörtern heraus und übertragen diese dann ins Activitybook.

Grundsätzlich gilt: Alle Entscheidungen (organisatorischer, methodischer, pädagogischer, didaktischer etc. Art) orientieren sich an den individuellen Gegebenheiten aller Kinder einer Klasse. Entscheidend ist, die für jedes einzelne Kind passende Voraussetzung für ein erfolgreiches Lernen zu schaffen. Dabei gilt:

Jedes Kind ist besonders – anders ist normal!

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